Bereits zum 11. Mal veranstalteten die Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz in Kooperation mit dem Cineplex Bad Kreuznach die Kinoveranstaltung zum Thema Demenz.
Der brandaktuelle Hollywood-Film „Leuchten der Erinnerung“ zeigt die Geschichte von zwei Menschen, die am Ende ihres Lebens, gegen den Rat der Ärzte und den Willen der eigenen Kinder, eine Reise in die Vergangenheit unternehmen. Donald Sutherland und Helen Mirren berühren in ihren Rollen als Demenzkranker und Tumorpatientin und stellen dieses schwierige Thema mit viel Tiefgang und einem Schuss Humor dar.
Für Irini Langensiepen, Leiterin des Infobüros Demenz, ist diese jährliche Veranstaltung eine Herzensangelegenheit: „Leider ist Demenz immer noch ein gesellschaftliches Tabuthema. Deshalb möchten wir mit dem Kinofilm dem Thema ein Forum geben, um miteinander ins Gespräch zu kommen und Solidarität mit Betroffenen und Angehörigen zu schaffen.“
Zuvor hatte Landrätin Bettina Dickes die Veranstaltung eröffnet und darauf aufmerksam gemacht, dass kein Grund dazu bestehe, Angst vor dem Alter zu haben: „Ich kenne viele Einrichtungen und Pflegedienste und ich bin froh, dass Menschen bei uns auch bei Pflegebedürftigkeit gut versorgt sind.“
Im Anschluss an den Film stellte sich Professor Dr. Andreas Fellgiebel den Fragen des Publikums. Als Chefarzt der Gerontopsychiatrischen Abteilung im Landeskrankenhaus der Rheinhessenfachklinik Alzey, Leiter der Gedächtnisambulanzen in Mainz und Alzey sowie Leiter des Forschungsschwerpunktes Altern, Neurodegeneration und Demenz verfügt er über langjährige Erfahrung im Umgang mit Demenzkranken. „Ich kann nur dafür werben, sich frühzeitig der möglichen Diagnose Demenz zu stellen. Die medikamentöse Therapie hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht, aber nur, wenn Patienten frühzeitig mit einer Behandlung beginnen.“
Zum Abschluss hatten die Kinobesucher die Gelegenheit, sich bei Sekt & Selters mit Experten des Infobüros Demenz, des Netzwerkes Demenz, der Alzheimer Gesellschaft RLP, des Pflegestützpunktes und des AGFA-Teams der Landeskrankenhauses Rheinhessen-Fachklinik Alzey auszutauschen. Darüber hinaus waren Kinästhetiktrainerin Antoinette Ender und die Buchhandlung Leseratte vor Ort.
Ein besonderes Dankeschön richtete Irini Langensiepen an die Ehrenamtlichen des Malteser Hilfsdienstes. „Viele pflegende Angehörige könnten nicht an dieser Veranstaltung teilnehmen, wenn es diese Betreuungsmöglichkeit nicht gäbe. Während wir hier gemeinsam den Film schauen, sind ihre demenzkranken Angehörigen gut betreut von ehrenamtlichen Mitarbeitern der Malteser. Dafür sagen wir ein großes Dankeschön.“